Eine Firmengeschichte in der Druckerei

Die Texte sind verfasst, die Bilder ausgewählt, sortiert und bearbeitet, das Layout ist erstellt, alles mehrmals überprüft und die Fehler sind ausgebessert. Das Manuskript wurde der Druckerei übersandt und nach einigen Tagen ist es so weit: Zur Abnahme und Farbabstimmung liegen in der Druckerei die Bögen bereit. Jeder Bogen muss paraphiert werden, dann gibt der Drucker der Maschine den Befehl, die restliche Auflage zu drucken. Es gibt heute für Bücher zwei wesentliche Druckverfahren.

Blick aus der Druckerei Holzhausen, Wien. Viele der
"schönsten Bücher Österreichs"werden dort Jahr für Jahr gefertigt.
Offsetdruck
Offsetdruck ist ein Verfahren, bei dem Druckplatten zum Einsatz kommen. Im vorliegenden Fall bestanden sie aus Aluminiumplatten. Diese Platten sind so präpariert, dass Wasser von den Elementen auf der Platte, die gedruckt werden sollen, abperlt. Die Teile, die nicht bedruckt werden sollen, sind so beschaffen, dass das Wasser hier festgehalten wird. Mit jeder Umdrehung des Zylinders wird die Druckplatte befeuchtet und dann von den Farbwalzen gefärbt. Jene Bereiche, die zuvor Wasser aufgenommen haben, nehmen keine Farbe auf, die anderen nehmen die Farbe auf. Texte, Bilder, Linien und Grafiken, also alle Bereiche, die lesbar sein sollen, werden so auf das Papier gebracht. Im vorliegenden Fall passten 8 Seiten auf eine Platte.

Ein Druckbogen der Firmengeschichte auf dem Farbprüftisch

Offset-Druckwerke zeichnen sich durch Randschärfe aus, ohne Quetschränder und durch eine glatte Papierrückseite ohne Prägungen und Schattierungen. Auf eine der riesigen Aluminiumplatten passten im vorliegenden Fall 16 Buchseiten. Wir entschieden uns bei dieser Firmengeschichte für einen reinen schwarz-weiß-Druck. Bei Farbdrucken lassen sich auf dem Papier durch Mischen der Grundfarben Cyan, Magenta und Gelb, sowie Schwarz viele Farbtöne darstellen. Es lassen sich im Druck ungefähr eine Million Farben darstellen.

Blick in die Druckmaschine

Geschichte
Das Offsetdruckverfahren ist eine Weiterentwicklung der Lithografie. Sie wurde 1796 von Alois Senefelder erfunden und ist auch unter dem Namen "Steindruck" geläufig. Senefelder war ein Theaterautor, Sänger, Musiker und Komponist, geboren 1771 in Prag, verstorben 1834 in München. Während eines Spaziergangs an einem Regentag bemerkte er den Abdruck eines Blattes auf einem Kalkstein. So kam er auf den Gedanken, auf Stein zu ätzen und versuchte mit dieser Methode Notenblätter zu vervielfältigen. Er zeichnete mit fetthaltiger Tusche oder Kreide auf die geschliffene Steinplatte die Druckteile seitenverkehrt auf. So wurden diese Stellen wasserabweisend. Dann befeuchtete er die Druckform mit einer wässrigen Lösung, so wurden die nicht beschrifteten Stellen fettabweisend. Die fetthaltige Druckfarbe haftete nur noch an den wasserabweisenden Teilen. Dann legte er Papier auf den Stein und übertrug die Druckfarbe durch kräftiges Pressen.

Immer wieder entnimmt der Drucker Proben und stimmt die Farben ab,
um die gleichmäßige Grauabstufung zu garantieren auch bei S/W-Drucken.

Digitaldruck
Das andere heute gebräuchlichste Druckverfahren ist der Digitaldruck. Auch Bücher in sehr kleinen Auflagen werden digital gedruckt. Hierbei wird das Druckbild direkt vom Computer in die Druckmaschine übertragen. Es handelt sich dabei meist um einen Laserdrucker oder einen Tintenstrahldrucker. Im Vergleich zum Offsetverfahren sind sie etwas weniger hochwertig, aber kleinere Auflagenzahlen sind hiermit wesentlich wirtschaftlicher. Erst bei höheren Auflagen rechnet sich, dann allerdings recht schnell, der klassische und exklusivere Offsetdruck.

Die Druckmaschine hat ihre Arbeit getan. Nun werden die Seiten zugeschnitten,
 dann wird die Firmengeschichte zum Buchbinder gebracht.
www.holzhausen.at 


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